Wie eine Spur im Sand by Kerry Greine

Wie eine Spur im Sand by Kerry Greine

Autor:Kerry Greine [Greine, Kerry]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-03-01T16:00:00+00:00


Als ich nach verrichtetem Geschäft aus der Kabine trete, steht Leo an eins der Waschbecken gelehnt, die Arme verschränkt, vor mir.

„Du willst jetzt nicht ernsthaft mit diesem Typen nach Hause gehen, oder?“, fragt sie und klingt ziemlich angezickt.

„Öhm … doch, hatte ich eigentlich vor. Sein Zuhause oder meins haben wir noch nicht besprochen, aber grundsätzlich, ja.“

„Ich glaub es nicht!“ Sie wirft die Arme in die Luft und sieht mich wütend an.

„Was ist denn daran so schlimm? Warum regst du dich so auf? Lucy ist doch anscheinend auch mit irgendeinem Kerl los. Bist du jetzt ernsthaft sauer, weil ich mir ebenfalls jemanden zum Spaß haben gesucht habe? Wie Luk vorhin so schön meinte, ich bin Single! Das heißt, ich darf schlafen, mit wem ich will! Und außerdem, wer sagt denn, dass es bei einer Nacht bleibt? Ich hab fast den ganzen Abend mit Kai verbracht, das würde ich wohl kaum machen, wenn ich ihn nicht sympathisch finden würde oder nur auf das eine aus wäre.“ Ich verstehe meine Schwester nicht. Mag an dem vielen Sekt liegen, den ich intus habe. Von nüchtern bin ich weit entfernt, aber komplett abgeschossen habe ich mich auch nicht. Ich weiß also durchaus noch, was ich tue.

„Zum einen hast du mal auf seine Hand geachtet? Seine Rechte? Der Kerl trägt einen Ehering! Ich glaub es nicht, du willst mit einem verheirateten Mann ins Bett gehen und ihm helfen, seine Frau zu betrügen? Zum anderen hast du bei der ganzen Nummer auch mal an Callen gedacht? Was meinst du, wie er sich fühlt, wenn morgen früh ein fremder Typ aus deiner Wohnung schleicht?“

„Herrje, Leo! Langsam bereue ich es, dass ich dir von der Nacht mit Cal erzählt habe. Wann schnallst du es endlich? Es war ein One-Night-Stand! Ansonsten hätte er sich wohl kaum aus der Wohnung geschlichen.“

Ich atme tief durch. Ein Streit mit Leo, das hat mir gerade noch gefehlt. Wo wir uns doch erst wieder näherkommen. Sie hat mir heute so beigestanden, ich möchte das nicht wieder kaputtmachen.

Erst verspätet sickert in mein Hirn, was sie noch gesagt hat. Die Frage nach Callen hat mich abgelenkt. „Moment mal, sagtest du, Kai trägt einen Ehering?“ Ich kriege große Augen. Meine Wut von eben ist wie weggeblasen. Ungläubig starre ich Leo an. „Bist du sicher?“

„Ja, bin ich. Als ihr in die Sofaecke gegangen seid, ist mir das Funkeln an seiner Hand aufgefallen. Da bin ich, als ihr grad mit euch selbst beschäftigt wart, an euch vorbei und hab noch mal genauer hingesehen. Für mich sieht es aus wie ein Ehering.“

Ich bin wie vor den Kopf geschlagen, kann nicht fassen, was meine Schwester sagt. Okay, das muss ich klären! Sofort!

Ohne ein weiteres Wort stürme ich aus den Waschräumen und in Richtung Ausgang. Kai wartet wie besprochen an der Garderobe auf mich.

„Ah, da bist du ja. Können wir dann los? Ach, was ich vergessen hab, wäre es in Ordnung, wenn wir zu dir gehen? Bei mir ist es im Moment schlecht, ich wohne in einer WG und mein Mitbewohner ist da etwas komisch mit Fremden.



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